Volkswagen bringt die Elektro-Mobilität mit hohem Tempo voran, bei Serienfahrzeugen genauso wie auf der Rennstrecke. Nach der Rekordfahrt beim berühmten Pikes-Peak-Bergrennen nimmt der Elektro-Sportwagen ID. R im Sommer 2019 eine weitere Bestmarke ins Visier: den Rundenrekord für elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf der Nordschleife des Nürburgrings, die als schwierigste Rennstrecke der Welt gilt.
Der ID. R ist der sportliche Vorbote einer ganzen Baureihe rein elektrischer Fahrzeuge, die Volkswagen ab 2020 auf den Markt bringt. Die Einsätze des ID. R im Motorsport stehen für das klare Bekenntnis von Volkswagen zur Elektro-Mobilität und unterstreichen die enorme Leistungsfähigkeit, die der E-Antrieb in Zukunft auf der Straße bieten kann. „Nach dem Streckenrekord am Pikes Peak ist die Bestzeit für Elektro-Fahrzeuge auf der Nordschleife des Nürburgrings die nächste große Herausforderung für den ID. R“, sagt Volkswagen Motorsport Direktor Sven Smeets. „Ein Rundenrekord auf der Nordschleife gilt als Ritterschlag für jedes Fahrzeug, gleichermaßen für Rennfahrzeuge und Serienautos.“
Volkswagen ID. R erhält Feinschliff für die Nordschleifen-Charakteristik
Der für den Rekordversuch auf dem Nürburgring weiterentwickelte ID. R wird von zwei Elektro-Motoren mit einer Systemleistung von 500 kW (680 PS) angetrieben und wiegt inklusive Fahrer weniger als 1.100 Kilogramm. „Wir werden vor allem die Aerodynamik des ID. R auf die im Vergleich zum Pikes-Peak-Bergrennen deutlich anderen Bedingungen der Nordschleife anpassen“, sagt François-Xavier Demaison, Technischer Direktor von Volkswagen Motorsport. Denn im Unterschied zum US-Klassiker am Pikes Peak mit dem Start auf 2.862 Metern und dem Ziel auf 4.302 Metern Höhe windet sich die Nordschleife lediglich zwischen 320 und 617 Metern über Meereshöhe durch die Eifel und hat nicht zuletzt durch die lange Gerade an der Döttinger Höhe eine ganz eigene Charakteristik. „Zur sorgfältigen Vorbereitung auf die Rekordfahrt werden wir mit dem ID. R im Frühjahr ein intensives Test- und Entwicklungsprogramm auf verschiedenen Rennstrecken durchführen“, so Demaison weiter. Die Rekordfahrt ist für den Sommer vorgesehen.
Nordschleifen-Experte Romain Dumas bei Rekordversuch am Steuer
Fahrer beim Rekordversuch ist abermals Multitalent Romain Dumas. Er gewann im Juni 2018 mit dem ID. R den Pikes Peak International Hill Climb und blieb mit einer Zeit von 7:57,148 Minuten als erster Pilot in der über 100-jährigen Geschichte des Rennens unter der Acht-Minuten-Marke. Der Franzose siegte außerdem bereits vier Mal beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.
„Mit dem ID. R auf die Nordschleife zu gehen, sorgt bei mir jetzt schon für Gänsehaut. Ich kenne mich dort sehr gut aus, aber der ID. R wird mit seiner extremen Beschleunigung und seinen enormen Kurvengeschwindigkeiten eine ganz neue Herausforderung sein“, sagt Dumas. „Ich kann die ersten Testfahrten kaum erwarten. Den bestehenden Elektro-Rekord zu unterbieten, wird sicher keine Spazierfahrt.“ Die aktuelle Bestmarke für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge steht bei 6:45,90 Minuten – das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 185 km/h. Aufgestellt hat sie der Brite Peter Dumbreck am Steuer eines NIO EP9 im Jahr 2017.
Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart prägte den Begriff „Grüne Hölle“
Ein vergleichsweise schmales Asphaltband, 20,832 Kilometer lang, 75 Kurven, häufig steil bergauf oder bergab durch die Wälder der Eifel – die 1927 eröffnete Nordschleife des Nürburgrings ist weltweit einzigartig und bis heute herausragendes Prüffeld der Automobilindustrie. Der frühere Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart nannte sie einst respektvoll „Grüne Hölle“. Trotz wiederholter Modernisierung der Traditionsstrecke fährt die Formel 1 dort seit 1978 nicht mehr. Heute ist die Nordschleife – zusammen mit dem modernen Grand-Prix-Kurs – vor allem als Austragungsort des 24-Stunden-Rennens bekannt. Auch die weltweit ausgetragene Tourenwagenserie FIA World Touring Car Cup (WTCR) gastiert dort. In beiden Serien ist Volkswagen mit dem Golf GTI TCR vertreten.