Elektromobilität in Deutschland 2020
Über 100 Jahre Geschichte hat die Elektromobilität und seit das erste elektrische Dreirad 1881 bis zu 26 Kilometer mit einem Bleiakkumulator fahren konnte, hat sich viel getan. Untrennbar mit E-Mobilität ist der Name Tesla und mit dem Tesla Roadster 2006 brach eine neue Epoche für Elektro- und Hybrid-Autos ein. Wie sieht es 2020 in Deutschland aus?
Im Vergleich zu 2019 gab es auf deutschen Straßen einen deutlichen Anstieg von Elektroautos. Ein Wachstum von über 50% beweist, dass Stromer eine Zukunft haben und mittlerweile sind über 130.000 Fahrzeuge unterwegs. Trotzdem machen sie weniger als ein Prozent der insgesamt 58,2 Millionen Kraftfahrzeuge in Deutschland aus. Für die Energiewende ist die Elektromobilität von entscheidender Bedeutung, denn sie beruht nicht auf fossilen Brennstoffen. Da auch die Bundesregierung ein Interesse daran hat, sie voranzutreiben, gab es auch 2020 weitere Impulse. Diese bestehen aus zeitlich befristeten Kaufanreizen (der sogenannte Umweltbonus sowohl für Elektro- als auch für Hybrid-Autos), Mitteln für den Ausbau der Ladeinfrastruktur (insgesamt 300 Millionen Euro) und aus steuerlichen Erleichterungen.
Angst um Ressourcen auch bei Elektroautos
Tesla bleibt ein wichtiger Akteur in der Weiterentwicklung von Elektromobilität. Die nahe des Flughafens Berlin Brandenburg geplante Gigafactory 4 soll 2021 in Betrieb gehen und schon in der ersten Ausbaustufe etwa 500.000 Fahrzeuge pro Jahr herstellen. Auch ist die Gigafactory die erste Großfabrik von Tesla, die sich auf die Herstellung von Batterien spezialisiert. Diese machen ca. 40% der Wertschöpfungskette von Elektroautos aus, weshalb Innovationen auch in der Fertigung hier besonders wichtig sind. In den letzten zehn Jahren hat sich die Energiedichte großformatiger Autobatterien fast verdoppelt und dies könnte bis 2030 erneut geschehen. Die Sorge, dass die für die Batterieproduktion eingesetzten endlichen Ressourcen wie Lithium, Kobalt, Nickel, Mangan und Graphit bald genauso knapp werden wie fossiles Öl, ist laut dem Fraunhofer Institut nicht berechtigt. Insbesondere Nickel und Kobalt können zu über 90% aus recycelten Batterien zurückgewonnen werden, weshalb zunehmend in Sammlungs- und Recyclingtechnologien investiert wird.
Weltweit und auch in Deutschland steigt der Grad der Automatisierung. Außerdem ist die Fertigung von Elektroautos weniger komplex und benötigt dadurch weniger Beschäftigte. Bis 2035 wird mit der derzeitigen Wachstumsrate der E-Mobilität mit einem Rückgang von über 100.000 Arbeitsplätzen gerechnet. Dies betrachtet jedoch rein den Wegfall von Stellen in der Fertigung der Fahrzeuge in den Produktionswerken. Die Angst vor der Massenarbeitslosigkeit ist dabei nicht rational, denn gleichermaßen wird mit einem starken Zuwachs an Stellen in der Batteriefertigung gerechnet, so etwa die über 12.000 neuen Stellen alleine in der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. Wie der herbeigesehnte Energiewandel wird die Elektromobilität auf dem Arbeitsmarkt ebenfalls für einen Wandel sorgen, nicht aber für ein Desaster. Alternative Antriebe wachsen weiter und bleiben eines der interessantesten Investitionsbereiche.