Emissionsfreier Straßenverkehr ist immer noch eine Vision der Zukunft. Eine Vision, die jedoch näher zu rücken scheint, denn immer mehr Menschen entscheiden sich beim Kauf eines Neuwagens für ein E-Auto. Dies zeigen unter anderem die aktuellen Zulassungszahlen: Im Januar 2021 wurden ganze 16.315 Elektro-Pkws zugelassen (entspricht einem Anteil von 9,6 Prozent). Auch im öffentlichen Nahverkehr wird auf eine Reduzierung der durch Verbrennungsmotoren ausgestoßenen Schadstoffe gesetzt. Auf Deutschlands Straßen finden sich zunehmend mehr Elektro-Busse. In Zeiten, in denen nicht nur der Schutz des Klimas in den gesellschaftlichen Fokus rückt, sondern auch Diskussionen über Feinstaubbelastung und deren Auswirkung auf die Gesundheit zunehmen, erscheint E-Mobilität als sinnvolle Alternative zu den mit Diesel und Benzin angetriebenen Fahrzeugen. Doch ist die E-Mobilität wirklich so umweltschonend, wie sie auf den ersten Blick erscheint? Und welche Vor- und Nachteile ergeben sich für den Verbraucher? Hier ein Überblick:
Nachteile:
Ein Nachteil sticht sofort heraus: der hohe Preis. Bis zu 10.000 Euro mehr muss man zahlen, wenn man statt des herkömmlichen Verbrennungsmotors einen elektrischen wünscht. Wer dazu noch eine genauso hohe Reichweite wie bei einem herkömmlichen Benziner oder Diesel will, muss noch tiefer in die Tasche greifen: So knackt Tesla zwar mit einigen seiner Modelle locker die 500 km Marke, jedoch kosten diese auch zwischen 45.000 und 115.000 Euro. Ein weiterer Nachteil besteht in der schlecht ausgebauten Lade-Infrastruktur. Gerade mal 27.000 öffentliche Ladepunkte finden sich in Deutschland. Um den Strombedarf von den 270.000 E-Autos, die bereits auf deutschen Straßen unterwegs sind, zu decken, bräuchte es jedoch mindestens 42.000 öffentliche Ladepunkte. Die Antwort auf die Frage, woher der Strom, mit dem die E-Autos geladen werden, zum größten Teil stammt, zeigt zudem, dass die Umweltfreundlichkeit dieser Mobile schnell an seine Grenzen stößt. In Deutschland wird die Stromerzeugung immer noch von der „schmutzigen“ Kohle dominiert. Das heißt, anstatt direkt auf der Straße stößt das E-Auto indirekt bei der Stromproduktion die Emissionen aus, die man erhofft einzusparen. Erst wenn der Strom aus der Steckdose nur aus erneuerbaren Energien besteht, kann also von tatsächlicher Umweltfreundlichkeit gesprochen werden.
Vorteile:
Elektromobilität hat das Potenzial, im Einklang mit der Energiewende eine saubere Alternative zur Verbrennungsmobilität zu werden. Die Anschaffung eines E-Autos bedeutet eine Investition in die Zukunft. Wer mutig genug ist, diese zu tätigen, wird in jedem Fall mit einer Sache belohnt werden: Fahrspaß. In Sachen Beschleunigung müssen sich die E-Autos auf keinen Fall verstecken. Bei einem Sprint von 0 auf 100 km/h kann es sogar passieren, dass ein Stromer der Mittelklasse einen Sportwagen mit Verbrennungsmotor in die Tasche steckt. Dort, wo es um schnelle Beschleunigung geht, ist der Rennsport nicht weit. So findet die Formel E nun schon seit einigen Jahren statt und erarbeitet sich immer mehr einen festen Platz im Rennkalender. Die Events stehen dabei denen der regulären Verbrenner-Turniere in nichts nach, sogar viele der Standorte sind gleich. So findet man auch auf der vielleicht beliebtesten und sicher einer der bekanntesten Strecken, dem Circuit de Monaco, ein E-Rennen der Extraklasse. Die Rennsport-Hochburg ist neben dem Sport insbesondere auch für ihr berühmtes Casino bekannt. Beim regulären Rennen läuft die Strecke sogar direkt am Casino vorbei. Die Strecke der E-Boliden bog bislang auf eine Parallelstrecke ab. Dies soll sich bald aber ändern, sodass auch Schaulustige oben am Casino den Nervenkitzel der Formel E erleben können. Es ist zu hoffen, dass sie der eigenwillige Formel-E-Sound nicht von ihrer Konzentration auf die richtige Beurteilung ihrer Poker Hände ablenkt. Allerdings schaffen sie dies auch bei der regulären Formel-1, die um einiges lauter ist. Und letztlich ist ja auch nicht immer ein Rennen in der Stadt. Knallende Auspuffe, heulende Motoren und generell laute Verkehrsgeräusche gehören mit den Elektromotoren der Vergangenheit an. Indem E-Autos zusätzlich die Schadstoffbelastung senken, können sie so für mehr Lebensqualität in Städten und anderen verkehrsstarken Gebieten sorgen. Das fast lautlose Gleiten auf der Straße bereitet dabei auch dem Fahrer Vergnügen. Ein weiterer Vorteil sind die niedrigen Stromkosten. Ein E-Auto vollständig zu laden ist wesentlich günstiger, als ein Auto mit Verbrennungsmotor vollzutanken. Außerdem kann dies auch von der heimischen Steckdose aus passieren.
Fazit: In Sachen Elektromobilität muss noch viel passieren, damit sie ihren Konkurrenten in allen Punkten schlägt. Im Moment steht die Lade-Infrastruktur zwar ziemlich schlecht da, jedoch ist die Zahl der öffentlichen Ladepunkte steigend. Auch mit Prämien von bis zu 6000 Euro geht die Anschaffung eines Autos mit reinem Elektroantrieb ordentlich ins Geld. Dazu kommt, dass die Umweltfreundlichkeit des E-Autos stark ins Schwanken gerät, blickt man auf die Produktion des Stroms. Erst wenn die Wende hin zu erneuerbaren Energien vollzogen ist, ist auch die E-Mobilität tatsächlich emissionsfrei.