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Brennstoffzellen-Auto NECAR 5 von MercedesVorgestellt wurde NECAR 5, die sechste Version in der Phalanx der NECAR- Konzeptfahrzeuge, am 7. November 2000 in Berlin vom Vorstands- Vorsitzenden von DaimlerChrysler, Jürgen E. Schrempp, und im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder. NECAR 5 war im Jahr 2000 das weltweit modernste Brennstoffzellen-Auto und der gereifte Nachfolger von NECAR 3, mit dem der Konzern erstmals 1997 demonstrierte, dass sich der Wasserstoff für die Brennstoffzelle aus Methanol mit Hilfe eines Reformers an Bord des Fahrzeugs gewinnen lässt. 

 

Dieses Fahrzeug ist ein Prototyp. Es kann nicht gekauft werden!

 

Wasserstoff-Tankstutzen des NECAR5 von MercedesDer im NECAR 3 noch recht voluminöse Reformer wurde in nur drei Jahren um die Hälfte verkleinert und sein Gewicht deutlich vermindert. Erstmals findet daher bei NECAR 5 das gesamte Brennstoffzellen-System einschließlich Reformer im Sandwichboden der Mercedes-Benz A-Klasse Platz, deren Innenraum nun uneingeschränkt Passagieren und Gepäck gehört. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 145 km/h, und ein Nachtanken ist erst nach über 400 Kilometern nötig – dank des 45-Liter-Tanks. 
       
NECAR 5 ist insgesamt, auch durch gewichtsreduzierende Maßnahmen an der Karosserie, rund 300 Kilogramm leichter als der direkte Vorgänger NECAR 3. Davon profitieren Fahrdynamik und Beschleunigung ebenso wie vom leistungsfähigeren 55 kW/75 PS-Elektromotor und der höheren Leistung der Brennstoffzelle, deren einziges Stackmodul wie bei NECAR 4a 75 Kilowatt liefert. Dieses Modul passt zusammen mit der Sensorik, den Befeuchtern und der Elektronik in einen vibrations- und schockresistenten Container von kompakten 80 mal 40 mal 25 Zentimetern.

 

Der Ballard Mark 900-Stack ist bereits auf eine Produktion in größeren Stückzahlen ausgelegt. Neues gibt es bei der Kühlung, die bislang noch empfindlich war gegen tiefere Temperaturen. Dank eines neu entwickelten Kühlmittels auf Ethylen-Glykol-Basis ist das Antriebssystem nun auch frosttauglich und startklar selbst bei eiskaltem Winterwetter. Ähnlich wie früher der Dieselmotor braucht das System noch eine Aufheizzeit, bis die Arbeitstemperatur erreicht ist. Zusammen mit dem neuen Kühlmittel sorgt jedoch eine Batterie dafür, dass NECAR 5 auch bei niedrigen Außentemperaturen schnell losfahren kann. Ein positiver Nebeneffekt: Durch Bremskraft-Rückgewinnung senkt die Batterie den Kraftstoffverbrauch.

 

Komfort bietet NECAR 5  als Elektroauto ohnehin: Er braucht keine Gangschaltung, sondern nur eine einstufige Übersetzung und den Parkmodus; Ölwechsel gehören der Vergangenheit an. Mit den Systemparametern von NECAR 5  wie flüssigem Kraftstoff, der leicht flächendeckend ver- fügbar sein könnte, kompakter, effizienter Reformer-Technologie, emissionsfreier Brennstoffzelle als Energiewandler mit hohem Wirkungsgrad und geräuscharmem Elektroantrieb bietet ein Brennstoffzellen- Fahrzeug diesen Zuschnitts die fahrzeugtechnische Basis für eine neue Dimension des Individualverkehrs – unter der Voraussetzung weiterer Volumenminimierung und Kostensenkung des Gesamtsystems auf ein wettbewerbsfähiges Niveau. 

 

Um die Leistungsfähigkeit von NECAR 5  unter Beweis zu stellen, wurde der Wagen im Dezember 2001 auf den Highways No. 1 und 101 in Kalifornien einer ersten Langstrecken-Prüfung unterzogen, die mit einem neuen Rekord endete: 1111 Kilometer in zwei Tagen. Bei dieser Rekordfahrt wurde eine tägliche Betriebszeit von rund 13 Stunden erreicht, die der Wagen ohne nennenswerte Probleme bewältigte. Es war die bis dato längste Testfahrt, die ein methanolbetriebenes Brennstoffzellen-Fahrzeug absolvierte. Damit hatte die Antriebs-Technik von NECAR 5  mit klassisch nachzutankendem Kraftstoff die in sie gesetzten Erwartungen in einem ersten größeren Ansatz erfüllt. Weitere Langstreckenfahrten standen im Testprogramm, bei denen vor allem die Bewältigung schwieriger topographischer und klimatischer Gegebenheiten im Vordergrund standen. 

 

Quelle: DaimlerChrysler